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Typische Erziehungsprobleme, Teil 6: Welpen beißen

Neues von der Hundeschule: von nun an werden wir an dieser Stelle einige Themen aufgreifen über Welpen und Welpenerziehung.

Typische Probleme in der Hundehaltung und -erziehung

Welpen beißen?

Beim Lesen dieser Überschrift mag der eine oder andere mit Staunen reagieren. Der erfahrene Welpenbesitzer ahnt bereits, wovon der folgende Abschnitt handeln wird. Welpen beißen? Ja - aber beißen ist nicht gleich beißen! Deshalb lesen Sie aufmerksam über den den feinen Unterschied:

Wenn hier vom Beißen die Rede ist, dann meine ich nicht das wütende Schnappen. Sollten Sie das bei ihrem Welpen beobachten, haben Sie ein ernstes Problem. Dieses lässt sich nicht mit wenigen Worten lösen. (Rufen Sie mich besser an und vereinbaren Sie so schnell wie möglich den ersten Termin. Glauben Sie nicht, das erledigt sich später von selbst!)

Es geht vielmehr um den Trieb des Welpen, alles in seiner Umgebung wahr - und auf zu nehmen. Gerade in der Welpenzeit agieren viele Vierbeiner wie die Staubsauger. Sie untersuchen alles, was ihnen vor die Nase kommt und nehmen es auch auf. Überflüssig zu erwähnen, dass diese natürliche Strategie in unserer Welt ziemliche Gefahren birgt. Dem Welpen ist es nämlich egal, ob es eine giftige Beere, ein Stein oder ein Stück vom frischen Pferdeapfel ist. Stöcke und Blätter kauen gehören noch zu den harmloseren Aktivitäten. Man kann es gut vergleichen mit der Entwicklungsphase beim Menschenbaby. Es versucht ja auch, alles mit seinen verfügbaren Sinnen per Hände oder Mund wahr zu nehmen.

Ein Welpe hat aber keine Hände zum festhalten und begreifen, er hat nur sein Mäulchen. Auf Stöcken oder auf Kauspielzeugen beißen kann man also dulden. Aber was passiert, wenn der Kleine sein Interesse an Möbelstücken, Kleidung oder sogar an Ihren Waden entdeckt? Wie verhalten Sie sich, wenn Ihr geliebter Welpe wie eine kleine Schnappschildkröte Sie beißt, dass es weh tut?

Zerkratzte Haut ist also ein Hinweis darauf, dass Sie entweder häufig mit Ihrer Katze spielen, oder nicht wissen, wie man es einem Welpen beibringt, seine Beißattacken auf das Wesentliche zu konzentrieren. Niemand muss die orale Phase seines Welpen mit verkniffenem Gesicht ertragen. Denken Sie niemals, das hört schon irgendwann von alleine auf. Das tut es nämlich nicht.

Wie soll ein Welpe wissen, wie stark er den menschlichen Arm greifen darf? Wie soll er die Grenze Ihrer Schmerzempfindung kennen, wenn Sie es ihm nicht "sagen"? Woher soll er unterscheiden können zwischen Gegenständen die er verarbeiten darf und welche nicht, wenn Sie ihm diese Regeln nicht vorgeben?

Dieses typische Alltagsproblem mit Welpen bearbeiten wir intensiv im Einzeltraining

Wann rufen Sie mich an? 0 23 63 / 3 49 22

Übrigens: In der Zahnung, ungefähr ab der 16. Woche beginnen Hunde damit, die Milchzähne zu verlieren und diese durch das bleibende Gebiss zu ersetzen. Dass man in dieser Zeit dem Welpen öfters etwas zum Kauen gibt, versteht sich von selbst. Ansonsten findet die Natur von allein ihren Weg. Da muss der Kleine eben durch. Dieser Prozess zieht sich über mehrere Wochen hin und läuft nicht ohne Probleme ab:
  • das Zahnfleisch ist dunkelrot unterlaufen und angeschwollen
  • teilweise gibt es auch blutende Stellen im Zahnfleisch
  • die Zähne fallen nicht alle gleichzeitig aus, sondern zuerst ganz vorn
  • anschließend verlagert sich die Zahnbildung auf die hinteren Seiten des Gebisses
  • die Zahnung erfolgt seitlich synchron
  • die langen Reißzähne erscheinen zuletzt
  • oft ziehen Welpen ihre Ohrmuscheln nach hinten, manchmal auch einseitig
  • die Beißlust des Welpen erreicht jetzt eine nochmalige Steigerung der bisherigen. Also aufgepasst, dass ihr Kleiner jetzt nicht lernt, dass er alles zerkauen darf, was ihm zwischen die Zähne kommt.

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